21.02.2019
Ips sexdentatus – der Fichten-Borkenkäfer. Man kommt allerdings eher nicht auf die Idee ihn liebevoll „Ipsi“ zu nennen, denn dieses kleine possierliche Käferlein – normalerweise ein ganz wichtiger Bestandteil des Ökosystems Wald – sorgt allenthalben für große Aufregung.
Wieder eine Folge des Menschgemachen Klimawandels – durch die extreme Trockenheit des Jahres 2018 konnte sich der Käfer explosionsartig vermehren. Viele Fichten, die in ganz Deutschland
aufgrund des Bau- und Brennholzbedarfes nach dem Krieg in großen Monokulturen angebaut wurden, sind durch den Wassermangel in Schwierigkeiten geraten und damit ein leichtes Opfer für den
Borkenkäfer – wir reden hier über den Buchdrucker und den Kupferstecher – leider haben Sie nur anderes im Sinn. Holm-Seppensen verliert nun nach dem Fäll-Wahn der letzten Jahre (immer
engere Baufenster, immer stärkere Stürme) in rasantem Tempo den Charme der ehemaligen Wald-Siedlung. Nachgeforstet wird meist nicht – man gleicht sich den Hamburger Vororten optisch an.
Das finde ich sehr traurig.
Um den Bogen zu unserem Projekt zu schlagen – mit immer schneller abnehmenden natürlichen Lebensräumen sind wir aufgefordert, alles für deren Erhalt zu tun und in den kleinen Refugien –
unseren Gärten – zu versuchen, ein klein wenig Abbitte zu leisten und der Tier- / Insektenwelt Asyl zu gewähren, in dem wir es so schön wie möglich für uns alle – Mensch, Tier, Pflanze –
zu machen.
Etwas Positives:
Wer es noch nicht mitbekommen hat: Das Volksbegehren Artenvielfalt, dass in Bayern durchgeführt wurde, um einen Gesetzesentwurf zur Veränderung des Naturschutzgesetzes einzubringen, ist von sensationellen 18,4% der Wahlberechtigten unterzeichnet worden. Ich hatte echt Pipi in den Augen, als das Ergebnis durch war. Jetzt bleibt nur abzuwarten, was daraus wird und ob daraus ein Flächenbrand (im positiven Sinne natürlich wird). Hier noch mal für alle Interessierten der Link. Guckt euch das an und freut euch.
https://volksbegehren-artenvielfalt.de/
Nun zu uns:
- In den nächsten Tagen werden die Nisthilfen befüllt.
- In den nächsten Tagen werden die vorhandenen Flächen gemäht.
- Die Erweiterung der Flächen am Tostedter Weg und an der Mühlenschule sind genehmigt und Stadt Buchholz wird die Grasnarbe runternehmen lassen. Wann? Wenn zwischen den Borkenkäfer-Einsätzen Luft ist.
- Alles Saatgut ist vorrätig und wartet auf die Einsaat.
- Wir haben immer noch keine Fräse – notfalls leihen wir eine. Es ist noch Zeit bis Ende März ca.
- Für die Sträucher-Pflanzung an der Mühlenschule warte ich seit September auf einen Begehungstermin mit der Stadt Buchholz. Vielleicht wird es ja was dieses Jahr. ES IST UMSONST!!!! wage ich vorsichtig zu erwähnen. Meine Mama hat mir beigebracht, dass man einem geschenkten Gaul lieber nicht ……
- Wir sind guten Mutes vor der Mühlenapotheke in Holm-Seppensen einen Apothekergarten anlegen zu können.
Und es gibt tausend Ideen, die nach Umsetzung schreien.
Am 29.03.2019 muss ich in die Bütt und im KUBA etwas zum Projekt erzählen. Macht gerne Werbung und dann schaukeln wir das Kind schon. Über Unterstützung bei der Vorbereitung und gerne auch beim Vortragen würde ich mich sehr freuen. Ich bin keine Rampensau. Echt nicht.
Ich wünsche allen einen schönen Vorfrühling. Unsere Honigbienenvölker haben es bisher allesamt gut durch den Winter geschafft. Das freut uns sehr. Und jeder Frühblüher und Haselnussstrauch mit goldgelbem Pollen ist jetzt wichtig – auch für die Hummelköniginnen, die bald aus dem Winterschlaf erwachen. Genießt die ersten Sonnenstrahlen.