01.03.2020
Heute war der meteorologische Frühlingsbeginn. Ein guter Tag, um eine kleine Checker-Runde zu drehen. Unsere Krokus-Pflanzaktionen der letzten zwei Jahre haben viele Blüten hervorgebracht.
Leider hat der andauernde Regen der letzten Wochen aus den vielen zarten Blütenköpfen eher traurige kleine Gestalten gemacht. Aber sobald die Sonnenstrahlen rauskommen und der Wind nicht ganz
so kalt bläst, öffnen sie ihre Kelche und trinken sich satt am Licht und der Wärme. Richtig Durst hatten auch unsere Honigbienen, die gestern das schöne Wetter nutzten und uns ständig beim
Holzhacken in die Quere kamen. Wir haben eine große Kiefer fällen müssen, die schon richtig Wasser gezogen hat und die Bienen saßen schlürfend und schlabbernd auf den frischen Scheiten.
Nun ist es ja sicher den meisten aufgefallen, daß die Blüherei dieses Jahr sehr früh begonnen hat. Die Blüten der Kornelkirsche und die dick mit Pollen gepuderten männlichen Salweidenkätzchen sind typisch für März und April. Nur blühen die Pflanzen aber schon seit mindestens zwei Wochen. Ich dachte mir - wenn die Pflanzen auf den klimatischen Wandel reagieren, dann machen die Wildbienen das doch bestimmt auch . Gespannt bin ich zu unserer Blühfläche an den Tostedter Weg gefahren. Aber dort herrscht noch tiefste Winterruhe. Alle Nistverschlüsse unversehrt. Jetzt lese ich gerade, dass Wissenschaftlerinnen der Uni Würzburg zu genau diesem Thema Untersuchungen durchgeführt haben, die ergaben, dass Frühblüher auf wärmere Temperaturen mit einer früheren Blütezeit reagieren, Wildbienen jedoch ihren Schlupfzeitpunkt stoisch einhalten. Das bedeutet, dass nicht nur die Bestäubung der Pflanzen nicht gewährleistet ist, sondern auch die Nahrungsquellen für die Wildbienen wegfallen. Das ist sicher für Arten, die nicht sehr wählerisch sind, nicht so schlimm aber es gibt eben auch viele oligolektische Arten, die auf eine ganz bestimmte Pflanze bzw. Pflanzenart als Nahrungsquelle angewiesen sind. An Lebensräumen mangelt es schon massiv und jetzt macht auch noch das Wetter einen dicken fetten Strich durch die Rechnung.
Abschließend bleibt zu sagen: unsere im letzten Jahr gesetzten Sträucher und Bäume treiben ausnahmslos alle ordentlich aus.
Und auch der Pflaumenbaum, den die Jungs im letzten Jahr wieder aufgerichtet haben, ist ein zähes Kerlchen und wird es wohl auch schaffen.
Und freut euch auf die zahlreichen Arbeitseinsätze der nächsten Wochen :-). Bald geht es los.