So kam er zu uns - vor über einem Jahr. Leicht zerdengelt und mit nicht uninteressanter Vergangenheit. Wir hatten Pläne mit ihm. Aber immer was anderes zu tun. Und so zog es sich und zog es sich. Ein Saatgut-Automat sollte aus dem alten Kondomautomaten werden. Aber er hakte und wollte nicht richtig und so übergaben wir ihn erstmal - voller Optimismus - in die gesegneten Hände von Miriam, die wann immer die Wintertage es zuließen mit Pudelmütze und einem Becher Tee gewappnet aus dem altweißen Zossen ein kleines buntes Wunderwerk entstehen ließ. Dann hat sich Marco dem Kasten angenommen und erstmal die Bombe platzen lassen. "Sieht schlecht aus", "das hätte man vielleicht mal vor der Bemalung prüfen sollen". Wahrheiten, die man sich hinter die Ohren schreiben sollte. Ja, man lernt fürs Leben bei so einem Projekt. Aber zum Glück ist Marco auch kein Hinschmeißer und weltbester Mechaniker mit extremem Hang zum Perfektionismus. Was soll ich sagen - läuft!!
In vier Schächten bieten wir unterschiedliche Überraschungen an. Angefangen haben wir mit zwei Saatgut-Mischungen, einem Hummelretter-Set und einem Schwung Feuerbohnen. Die eignen sich super zum
Beranken von Zäunen, Pfählen, Leuten, die nicht schnell genug in die Puschen kommen, denn diese Bohnen wachsen wirklich schnell. Für die Zukunft wünschen wir uns viele Anregungen für den
Automaten und vor allem Paten, die sich einem Schacht annehmen möchten. Es ist doch sehr viel Arbeit, wenn sie auch Spaß macht. Und Leni und Mila, die Enkelinnen von Walburga sollen auch mal was
anderes spielen :-):
Der Automat läuft gegen eine Spende, die aber kein Muß ist. Wir hoffen sehr, dass wir unsere Unkosten tragen können und sind wirklich gespannt, wie diese Idee vom Ort angenommen wird. Auf alle
Fälle steht da jetzt ein richtiger Hingucker, der unsere öde Ortsmitte, die durch den geplanten Mega-Neubau gegenüber sicher nicht attraktiver wird, deutlich aufwertet. Wir können uns halt auch
an den kleinen Dingen freuen.