07.10.2024
Als wir 2018 unser Projekt gestartet haben, bekamen wir viel Zuspruch, weil sich vielen Leuten, die bereit waren, das Offensichtliche auch zu sehen, die Nackenhaare aufstellten bei dem Gedanken,
wie sehr wir an dem Ast sägen, der uns trägt. Und dass die Generationen, die es so richtig zu spüren bekommen, erstens nichts dafür können und zweitens dringend dringend den Bezug zu dem
brauchen, was sie umgibt - der Natur. Daher liebe ich dieses Bild so sehr. Möge der Kleine ruhig schlafen und ein gutes glückliches Leben haben. Für ihn ist gesorgt. Für ihn wird der Spaten in
die Hand genommen. Oder sehe ich das was falsch und hier handelt es sich um ein kleines Powernapping nach harter Arbeit?
Gestern war Erntedank-Fest - eine alte in Vergessenheit geratene Tradition uns für die Gaben der Erde zu bedanken, die uns nährt und am Leben hält. Und wir haben versucht, im Kleinen etwas
zurückzugeben. Weit über 10.000 Blumenzwiebeln (dieses Jahr Wildkrokusse und Strahlenanemonen) haben wir wie seit bereits sieben Jahren! im Ort auf öffentlichen Flächen gepflanzt. Als
Wiederholungstäter haben wir eine gewisse Routine entwickelt und alles ging blitzeschnell. Super gefreut haben wir uns über Verstärkung in Form von jungen Familien mit Kindern - genau die
Zielgruppe, die wir jetzt brauchen.
Danke für das Kommen und die tolle Unterstützung aller. Mindestens zehn Helfer fehlen hier noch auf dem Bild (Mutter, Mann und die "Unpünktlichen" :-)) Auch schön, dass ein
Dankeschön-Tütchen mit Zwiebeln es sogar heute in den Morgenkreis einer KITA-Gruppe geschafft hat. Warum Frühblüher als erste Nahrungsquelle für Hummelköniginnen und die ersten Wild- und
Honigbienen so wichtig sind - das wissen jetzt ein paar Zwerge mehr. Tue Gutes und rede darüber.
Im Anschluss gab es Kuchen und Kaffee (danke an dieser Stelle für alle leiblichen und monetären Spenden, große Klasse und alles echt lecker!!), es wurde geklönt, geschaukelt, die Hühner geärgert
(nicht schlimm, Gruß von den Hühnern) und die eine oder andere Staude wechselte den Besitzer. Das alles bei bestem Wetter und bester Stimmung. Hach, so wünscht man sich einen herrlichen
Sonntagnachmittag. Ich hoffe, alle Beteiligten haben es genauso empfunden. Hier noch ein paar Bilder (leider haben wir nicht an allen vier Standorten geknipst).
01.10.2024
Wie soll man diese Aktion anders beschreiben als mit "Applaus, Applaus"!!! Eigentlich wollten wir nur unseren Saatgut-Automaten etwas sichtbarer machen und als wir mit Herrn Geter, dem neuen Marktleiter von REWE eine Ortsbegehung machten, kam die Idee die olle graue Mauer etwas aufzurüschen. Tja, und wenn man - wie Walburga - dann die richtigen Leute kennt, dann geht das ganz von alleine. Julia Kotenko, die die Malschule "Sinnfall" in Buchholz betreibt, hatte Megalust mit Kindern mal eine Außenfläche zu gestalten. Das ist schon was anderes, wenn man von Passanten und aus den vorbeifahrenden Autos und Anerkennung und Zuspruch bekommt und nicht nur von Mutti. Zur Belohnung gab es auch noch Blumenzwiebeln und Saatgut, einen Bericht in der Zeitung und das prima Gefühl, etwas Schönes geschaffen zu haffen. Danke dafür!!!!
01.10.2024
Ich kenne keine/n, der keine Hummeln mag. Ich kenne aber auch kaum einen Menschen, der eine Erdhummel von einer Gartenhummel unterscheiden kann. Leider geraten auch die kleinen Plüschbrummer
zunehmend in Bedrängnis und viele Arten sind bereits verschwunden oder stehen auf der roten Liste. Nun hat sich Dirk, der Erhummelnester im Krukschen Gartenparadies mit Regenschirmen vor
Starkregen schützt, natürlich sofort gemeldet, als der Verein Naturschutzpark zusammen mit dem NABU Hannover unter der Leitung der Wildbienen-Koryphäe Rolf Witt eine Hummelbestimmungs-Schulung
ausgerichtet hat. Es geht darum, über eine sogenannte Hummel-Map möglichst viele durch freiwillige Helfer durchgeführte Hummelsichtungen zu melden (analog des
Tagfalter-Monitorings). Dazu muss man aber auch in der Lage sein. Ähnlich wie bei allen anderen Wildbienen-Arten muss man nämlich sehr genau hinsehen, um diese unterscheiden zu können. Daher ist
das Fangen der Insekten leider unerlässlich. Ähnlich wie Lord Castlepool in den Winnetou-Filmen huschte Dirk also nun mit einem Schmetterlingsnetz bewaffnet, leichtfüßig durch die moorigen
Flächen des VNP - denn es galt, die sehr seltene Mooshummel zu entdecken. Die aber leider nicht auffindbar war. Der richtige Umgang mit dem Netz und das vorsichtige Befördern in ein
Bestimmungsgläschen wurde daher fleißig an anderen Insekten geübt. Der schönste Teil war natürlich das Freilassen der verwunderten Tierchen. Es gibt noch mächtig viel zu lernen und Interessierte
können sich gerne melden. Wir vermitteln dann entsprechende Informationen zur Teilnahme an diesem Citizen Science-Projekt (gefördert durch die BINGO-Umweltstiftung).
Wer bin ich? Ein Stück Birke? Mitnichten? Das ist ein Mondvogel, ein wunderschöner Nachtfalter aus der Familie der Zahnspinner. Noch nie gesehen? Ich bis vor Kurzem auch nicht.
Aber dann hat sich mir eine ganz neue komplett verzauberte Welt aufgetan. Selbstverständlich aus eigener Tasche gezahlt habe ich eine dreitägige Nachtfalter-Schulung beim VNP gemacht. Umgeben von
etlichen Experten saß ich etwas dümmlich grinsend mittenmang aber man lernt ja stündlich dazu und ich habe Dinge gesehen, die ich nicht missen möchte. Alleine in einer Mondnacht in der Heide zu
stehen und eine Waldschnepfe zu beobachten, die rufend über eine Lichtung fliegt (wie macht noch mal die Waldschnepfe?) während im Hintergrund die Ziegenmelker (nicht die Ziegen melken) ihren
Nähmaschinenartigen Sound hören lassen. Irre. Und dann mal wieder nach dem Gucken gehen, weswegen man sich die Nacht bis 2 Uhr um die Lauscher schlägt (hier nur eine winzige Auswahl).
Es gibt sovieles Wunderbare auf dieser Welt, von dem wir nicht den Hauch einer Ahnung haben. Und wenn noch mal einer fragt, wofür die denn gut sind, dann dreh ich durch!!!!!!!!!!!!!!
Im Sommer haben wir die nächste Insektennisthilfe umgesiedelt. Die Fläche im Park beim Montessori-Kindergarten hatte sich (bedingt durch zu große Feuchtigkeit) nicht für eine Wildbienen-Magerwiese geeignet erwiesen. Daher verkrauteten die anfänglich so bunt blühenden Flächen zunehmend. Wie berichtet hatte die IGS Buchholz im Rahmen eines Projektes ja einen Blühstreifen angelegt, der noch nicht richtig in die Gänge gekommen ist. Aber das wird noch. Mit Hilfe dreier anpackender LehrerInnen haben wir nun die nächste Nisthilfe umgesiedelt. Mit viel Elan wurden durch die Kinder trotz direkt vor der Tür stehenden Sommerferien viele neue Nistblöcke hergestellt und vor allem das Malen findet immer großen Anklang. Wie sagt Walburga immer? Ohne Kunst ist das ja auch alles nichts! Recht hat se.
Bitte beachtet das letzte Bild: im Camp Reinsehlen fand sich unter einem Stein die Brutröhre einer Blattschneider-Biene. Das sieht man auch nicht alle Tage und diese Art ist wie auch viele andere an durch Menschen gemachte Nisthilfen nie zu finden. Trotzdem eine super Sache, um gerade Kinder an das Thema heranzuführen. Die Kids warten auch schon gespannt auf das Schlüpfen der ersten Wildbienen im März, denn natürlich sind die Wildbienen mit umgezogen. Keine Sorge. Die sind in guten Händen.
24.04.2024
Am 22.04. wird jedes Jahr der Earth Day gefeiert. Dieses Jahr stand der Tag unter dem Motto "Planet vs. Plastic" mit besonderem Fokus auf das Thema Wasser. Da passte die vom Bürger- und
Verkehrsverein organisierte Aktion "Sauberer Ort" am letzten Samstag natürlich wie Faust aufs Auge. Säckeweise wurde Müll gesammelt und die vor einigen Tagen aufgestellten und schon gut genutzten
Kippensammelautomaten wurden von uns noch mal seperat gefüttert, um mal zu zeigen, was alles so in die Rabatten fliegt. Dass jede Kippe viele viele Liter Grundwasser verschmutzt, ist ja
mittlerweile (zumindest euch allen) bekannt. Eine gelungene Aktion incl. leckerem Kuchen zum Abschluß und guten Gesprächen mit der Feuerwehr.
Vielen Dank nochmals an alle Spender, die das Aufstellen der Automaten möglich gemacht haben (natürlich auch an die Volksbank Lüneburger Heide, die diese Crowdfunding-Aktionen immer toll
unterstützt). Und ich kann es gar nicht oft genug betonen - vielen Dank an alle Leute, die auch außerhalb solcher Aktionen Müll nicht auf dem Boden liegen lassen. Wenn man sich das Plakat
"Unbeliebte Naturbewohner" mal genauer anschaut, kann einem schon Angst und Bange werden.
Gebt gerne auch die Info weiter, dass solange der Vorrat reicht, die vom Bundesverband der Tabakwirtschaft gespendeten Taschenaschenbecher bei REWE, Penny und der Tankstelle Hoyer im Ort bereit liegen. Man muss dafür keine Zigaretten rauchen - kann die sich auch einfach so mitnehmen. Besonders freut mich, dass Penny sich bereiterklärt hat, den Grünstreifen vor dem großen Parkplatz an der Niedersachsenstraße durch eine Garten- und Landschaftsbau-Firma neu bepflanzen zu lassen.
Vielen Dank an den engagierten Lehrer Boris Lamp von der IGS Buchholz, der seine Klasse, die sich zugegebener Maßen in einem "schwierigen Alter" (was solche Aktionen angeht) befindet, motivieren konnte, gut 150 m² Blühstreifen anzulegen. Das Saatgut konnte ich über die Connection zum Netzwerk Blühende Landschaft organisieren. Im Juni ist ein Blühfest geplant. Tja, Leute, wir kennen das nur zu gut. Alles Gute für euch!!
Zwar kein Blühstreifen - aber ein neues (altes) Staudenbeet entsteht im Weidenweg / Ecke Buchholzer Landstraße. 2017 mit Kindern eines Buchholzer Kindergartens und dem damaligen Bürgermeister Herrn Breckmann bepflanzt, musste das Beet durch Jahre der Dürre, wurde durchfahren, diente als Abstellort für Straßenschilder, Kabeltrommeln, Dixieklos (apropos Klo - wieviele Leute ihre Hunde da reinscheißen lassen haben - grrrrrr). Da nun aber die "Grüne Ecke" bei Ana so topp (bunt und wild) aussieht, wollen wir es noch einmal versuchen, den Eingang zum Weidenweg schön und insektenfreundlich zu bepflanzen. Herr Söller (Stadtgrün Buchholz) zahlt die Pflanzen (weil städtischer Grund) und die Stauden liefern tut Mona Martens von Hof Tiarella. Danke an Thorsten, Dirk und Ana fürs Helfen. Ich hoffe, dieses Beet hat eine Zukunft.
24.04.2024
25.03.2024
Egal an welchem Standort - Bahnhof, Kirche, Schule, Ortsmitte oder Ecke Weidenweg - es war ein Fest für alle Insekten, die unterwegs waren mit knurrenden Mägen (ihr wisst, wie ich das meine) und auch für alle Menschen, die Fifty Shades of Grey schon immer kacke fanden. Endlich Farbe!!!
16.02.2024
Teilerfolg: Herr Paustian vom Bauhof hatte mich vor gut zwei Wochen darüber informiert, dass mit Beginn der Vegetationsperiode die Steine um die Mehlbeeren in
der Buchholzer Landstraße so entfernt werden, dass die Stämme nicht zu beengt sind und das Wasser besser versickern kann. Das ist gestern durchgeführt worden. Mal schauen, ob die Wassersäcke dann
dieses Jahr noch notwendig sind und wie die Bäume sich entwickeln werden.
Immerhin ist die Echte Mehlbeere der Baum des Jahres 2024, weil von ihm erwartet wird, dass er gut mit längeren Trockenheitsperioden klarkommt. Aber diese Bäume hatten es ja nun
wirklich schwer. Gut, dass sich etliche Leute an den Gießaktionen beteiligt haben. Die Bäume danken!!
Dieser possierliche Geselle ist ein Bergmolch-Männchen. Wie ich von Michael gelernt habe, gibt es in der Nordheide ein Inselvorkommen, der sonst eher in den Mittelgebirgen beheimateten Lurche. Ist er nicht prächtig anzuschauen in seinem blauen Hochzeitsfrack? Diese blaue Rückenfärbung zeigen die Tiere nur im Frühling während der Paarungszeit. Wie Michael zu berichten weiß, ist die Amphibienwanderung bei den milden Temperaturen (und Regen) in vollem Gange. Kröten, Frösche, Molche - alle sind unterwegs zu den Laichplätzen. Wir haben versucht einen Krötenzaun am Moordamm in Seppensen zu initieren - sieht ganz gut aus. Aber der Zaun steht noch nicht und auch der Krötenzaun am Tostedter Weg ist noch nicht aufgebaut. Wer Interesse hat, beim über die Straße tragen zu helfen, melde sich gerne bei mir. Ich vermittel dann weiter an Jenny.
Der erste Arbeitseinsatz des Jahres war in erster Linie lehrreich.
Es galt die belegten Niströhren zu markieren. Warum? Arbeitsbeschaffungsmaßnahme der übelsten Art? Der Gedanke drängst sich einem auf. Nun ist es so, dass
Wildbienen nach dem Schlüpfen in der Regel die Röhren wieder reinigen und der nächsten Generation das Bett bereitet. Es gibt aber auch Schlampen, wie z.B. die Mauerbienen, die an unseren
Nisthilfen sehr häufig anzutreffen sind. Diese kleinen Schmuddelbienchen schieben einfach das Gemüll aus Trennwand- und Kokonresten nach hinten. In den Ecken wird definitv nicht gefegt. Und so
werden die Röhren über die Jahre immer kürzer. Wir haben ja nun alle gelernt, dass die Weibchen hinten in den Röhren und vorne die Männchen auf den Frühlingsstart warten. So kommt es erstens zu
einem geschlechtlichen Ungleichgewicht und irgendwann ist die Röhre nun einfach vermüllt. Außerdem sterben auch Larven ab und es kommt gar nicht zum Schlupf. Um das alles zu monitoren, haben wir
uns die Mühe gemacht mit Pinsel und Wasserfarbe Markierungen anzubringen. Das funktionierte aber nicht wirklich gut. Hat jemand noch ein paar Wattestäbchen im Haus? Damit soll der nächste Versuch
starten.
Was mich sehr geschockt hat, war der Vortrag von Gerald Klamer in der Empore diese Woche. Bei seiner Wanderung durch die Karpaten ist er immer wieder auf große Abholzungen gestoßen. Zwar nicht in Deutschland aber in der EU wird mittlerweile deutlich mehr abgeholzt, als nachwächst. Immer mehr Kohlekraftwerke stellen auf Holzpellets um. Auch ich habe in meinem Laden einen kleinen Pelletofen; das Holz dafür kommt aus Lettland. Zur Zeit werden riesige Flächen in Osteuropa (oft Urwald) für unseren Bedarf an Wirtschaftholz plattgemacht, sehr oft illegal. Ein riesiges Geschäft, an der sich die Ndrangheta kräftig beteiligt (nicht so gefährlich wie Drogen- oder Menschenhandel). Selbst in Natura 2000-Gebieten mitten in der Brutzeit hört man die Harvester. Dieses Thema sollten wir uns bewusst machen.
Der Abend des 19.12. zeigte ein weinerliches Gesicht - bis wir kamen!! Mit Wandergitarre, Punsch und Honigkuchen trotzten wir dem Fisselregen und hatten einen wunderbaren Moment des Gemeinschaftsgefühls. Die Wortbeiträge von Sabine und Irene gingen zu Herzen und so konnten wir das Jahr doch noch etwas besinnlich beschließen. Ich finde, wir haben sehr schöne Singstimmen. Raus aus der Komfortzone? NÖ! Rinn in die Komfortzone.
04.12.2023
Am Sonntag folgten fast vierzig Menschen trotz Sofawetter dem Aufruf zur naturkundlichen Führung auf der Streuobstwiese und um den angrenzenden Mischwald herum. Trotz klammer Finger und kalter
Füße wurde fast zwei Stunden den interessanten Ausführungen von Joachim Sievers vom NABU Buchholz gelauscht und viele Fragen - natürlich auch politische - besprochen. Schauen wir mal, wie
es weitergeht.
09.10.2023
Vielen Dank für das Geschenk diesen Tages! Wir waren schwer in Sorge, ob überhaupt genug Leute kommen aber dann schlich sich ein breites Grinsen auf die Gesichter. Das sechste Jahr in Folge machen wir unsere Frühblüher-Pflanzaktion und so viele Menschen waren wir noch nie!!! Wie wunderbar. Jippie! In vier Teams aufgeteilt haben wir in nicht mal einer Stunde locker 10.000 Blumenzwiebeln in der Holm-Seppensener Erde versenkt und damit vorrangig den Insekten einen guten Start in den nächsten Frühling verschafft. Wir sind gespannt wie Flitzebogen, was sich da im März/April vor der Schule, der Kirche, dem Bahnhof und Ecke Weidenweg vor der "Grünen Ecke" zeigen wird. Gut getan haben auch die vielen schönen Gespräche, die gute Laune, die fröhlichen Kinder, der Kuchen und die Sonne, die uns beschienen hat. Wie immer eine schöne Aktion war auch das Tauschen von Saatgut und Stauden, das sicher noch ausbaufähig ist, aber es haben doch etliche Pflänzchen den Besitzer gewechselt. Danke auch hier nochmal an Mona Martens von Hof Tiarella für die Spende und an alle, die Kuchen, Kaffee und Tee mitgebracht haben, die sich wohl gefühlt haben und die hoffentlich wiederkommen werden. An unseren Pflanztagen lacht immer die Sonne. Weitersagen!
28.08.2023
Ich halte es jetzt mal mit Marcus, der gesagt hat: Vielleicht hatten wir nicht die meisten Besucher, aber den meisten Spaß. Außerdem haben wir Präsenz gezeigt, gute Gespräche geführt und genug
Kinder (und große Kinder) zusammengetrieben bekommen, die mit uns die Blühfläche erweitert / neu eingesät haben. Die erfinderische kleine Juli hat sich dabei das "Trampelkriegen" ausgedacht.
Dabei wurde das Saatgut bestmöglich mit der Erdkrume verbunden. Danke an alle Helfer. Wir machen definitiv ein Nachtreffen und werten die Ideenbox (was wünsche ich mir für Holm-Seppensen?) unter
Zeugen aus. Allen eine schöne Woche.
15.08.2023
Ja, wer macht denn sowas? Als naturbegeistertem Menschen stockt einem da natürlich erstmal der Atem. Entdeckt in Holm - Spuren eines Vlad Dracul der Vogelwelt, auch der "Neuntöter" genannt - ein
ziemlich "spießiger" Gesell. Leider ist dieser zugegebenermaßen etwas gewöhnungsbedürftige hübsche Piepmatz aufgrund schwindender Lebensräume im Bestand gefährdet. Also Augen aufhalten. Immer
mehr Arten verschwinden klammheimlich ohne Abschiedsbrief und was die Kinder und Jugendlichen dieses Jahrtausends alles schon nicht mehr kennenlernen durften - es ist traurig. Sie wissen es
natürlich nicht - richtig komisch wird es glaube ich erst, wenn es keine knuffigen Eisbärbabies mit Namen zu versehen gibt in den Zoologischen Gärten der Welt.
Nun denn, dafür blüht die Heide wunderbar und ebenfalls das erste Mal in meinem Leben durfte ich einen Bienenwolf sehen. Ja, der Wolf ist nicht nur zurück - er ist auch mitten unter uns und
murkst Honigbienen ab, der Olle.
Hier sitzt er (oder sie?) harmlos wirkend auf einer Mannstreu-Blüte, aber lauert auf sein Opfer - und das sind Honigbienen. Diese werden mit einem Stich gelähmt, in eine Erdhöhle (Kolonien mit Gängen bis zu 150 cm Tiefe) verbracht - lebend! - mit antibiotischem Speichel einbalsamiert und dann wird ein Ei gelegt, aus dem nach einigen Tagen eine Larve schlüpft und die hat Hunger. Bis zu sechs Honigbienen - lebend! -dienen für weibliche Bienenwolf-Larven als Nahrung, Männchen brauchen weniger Nahrung - bis dann nach ca. zwei Wochen ein Kokon gesponnen wird und bis zum Schlupf im nächsten Jahr Ruhe einkehrt. Im Moment kann man den Bienenwolf überall in der Heide beobachten, da wo offene Sandbereiche sind. Selbst hohe Besucherzahlen und Mountainbiker in Schußfahrt haben diese Grabwespe nicht in ihrem unermüdlichen Tun beeinträchtigt. Guckt mal in die Erdgänge - häufig sind kleine Gesichter mit weißen Masken zu sehen, die frech zurückstarren.
Dies sind zwei aktuell beobachtete Beispiele aus der wilden Nordheide, die schon ziemlich gruselig sind, oder. Wie schrieb die Süddeutsche Zeitung einst: Wem Kettensägenmassaker zu harmlos sind, der muss sich Tierfilme ansehen. Aber das ist Natur. Fressen und gefressen werden. Am Rande bemerkt: Honigbienen haben sich vor rund 130 Millionen Jahren aus grabwespenähnlichen Vorfahren entwickelt; sind aber keine Fleischfresser, sondern Vegetarier. Blüten "jagen" erwies sich dann doch als ungefährlicher als Spinnen und andere bockige Insekten zu erbeuten. Über der damaligen Leibspeise "Gewittertierchen" anhaftenden Pollen war man auf den Geschmack gekommen. Ich finde das sehr vorbildlich.
Unser Thema als Bienenbotschafter ist ja unter anderem das Erhalten von schützenswerten Lebensräumen und dass wir uns seit etlicher Zeit für den Erhalt unserer Streuobstwiese am Tostedter Weg eingesetzt haben, ist sicher auch keinem verborgen geblieben. Jetzt bekommen wir noch mal ordentlich Rückenwind und Unterstützung u.a. durch die Umweltverbände in Buchholz, die auch im Rahmen des Bürgerbeteiligungsverfahrens unglaublich gut recherchierte und umfangreiche Stellungnahmen eingereicht haben. Lest dazu bitte auch den Artikel im Winsener Wochenblatt von heute unter der Rubrik "Presse". Vielleicht können auch wir nochmal Kräfte mobilisieren und zeigen, dass wir nicht alles hinnehmen, wenn wir der Meinung sind, dass es eine bessere Lösung gibt.
27.06.2023
7 starke Frauen, 1589 Kilometer, 257,3 Kg CO²-Vermeidung.
Vielen Dank an Lena (leider nicht mit auf dem Bild), Christiane, Ann-Kathrin, Annette, Inga und Kaya, die für das Bienenbotschafter-Team in die Pedalen getreten sind. Von 70 Teams haben wir es
auf Platz 34 in der Kommune geschafft. Noch aussagekräftiger sind die pro Kopf-Kilometer und da sind wir sogar auf Rang 17. Wunderbar! Wir haben es gar nicht als Wettbewerb gesehen, sondern sind
einfach wie sonst auch unseren Stiefel gefahren - mit welchen Schuhen auch immer - aber immer mit Rücklicht!!
Nächstes Jahr sind wir vielleicht wieder ein paar mehr. Viele Grüße an dieser Stelle auch an diejenigen Bienenbotschafter, die für andere Teams gestrampelt sind oder sich einfach so den Fahrtwind
um die Ohren flattern lassen haben. Super Sache!
20.06.2023
Am Samstag, den 17.06.23 haben wir mitgemischt beim Dorf- und Museumsfest Seppensen auf dem wunderschönen Sniers Hus-Gelände. Es war ein gefühlt hochsommerlicher Tag voller guter Gespräche,
glücklichen Kindern, die ihren Eltern und allen anderen, die nicht schnell genug wegkamen, ihre Summsebienen um die Ohren gezimmert haben sowie vielen neuen kleinen Nisthilfen, die wir samt
Erklärung unters Volk gebracht haben. Läuft. Und ich rede jetzt nicht vom Schweiß, der einen wohl auch noch die nächsten Tage kaum in den Schlaf kommen lässt. Danke an alle unermüdlichen Helfer
und Unterstützer, Jonas für selbstgemachen Holundersirup auf Eis, die Viebach-Family für das Herankarren eines Hängers voller Blumen (Spende von Gesine Funk, danke, danke, danke) und die drei
Viebach-Jungs, die Aale-Dieter alt aussehen lassen würden. An denen kam keiner vorbei. Wir konnten mit (einer) unserer Nisthilfen glänzen (jeder hat sowas, aber nirgendwo ist was drin?) und
hoffen auf inspirierte begeisterte neue Wildbienen-Freunde. Danke auch an das Team vom Geschichts- und Museumsverein, die uns mit einer Sachspende unterstützt haben. Wir hatten alle einen schönen
Tag.
29.05.23
Seit heute weiß ich, wie Videos verlinkt werden können und - Spielkind, das ich bin - tobe ich mich kurz mal aus. Der Mai ist der Monat, in dem alles explodiert. Der Flieder hat betäubend
betörend geblüht, der Weißdorn war gefühlt noch nie so eine weiße Wolke, wie dieses Jahr und auch die Bienen, egal ob domestiziert oder nicht, feiern das Leben. Hierzu drei Filmchen (kurz genug,
um nicht wegzunicken!!!):
02.04.2023
Der gestrige 1. April war als Aprilscherz bestens geeignet. So ein Mistwetter. Trotzdem ist es unglaublich, was an Pflänzchen und Knospen aus dem Boden kommt und die Vögel lassen sich auch nicht
beirren in ihren Nestbauaktivitäten auch wenn man selber das Nest im Moment kaum verlassen mag. Hier eine kurze Übersicht der Aktivitäten der letzten Tage.
Schon vor einigen Wochen haben Dirk und Irene die Starenkästen vom Tostedter Weg umgesiedelt und diese nun in eine stattliche Buche direkt an der Nisthilfe am Jungfernstieg gehängt. Die Beiden hatten quasi kaum das Werkzeug weggepackt, da kamen schon die ersten Späher und kurze Zeit später das Umzugsunternehmen "Star". Mögen die Kästen vielen kleinen buntschillernden Starenkindern ein sicheres Zuhause für die ersten Wochen sein. Mögen die Eltern genug Insekten finden, um gut über die ersten Wochen zu kommen und mögen wir uns auch in Zukunft über die unfassbar begabten Stimmimitatoren und Bauchredner freuen dürfen.
Beten scheef hett Gott leev. Da passt es doch wie Faust aufs Auge, dass dieser Nistkasten ein neues Zuhause vor der Martin-Luther-Kirche gefunden hat. Ehemals in Seppensen stehend und mit dem üblichen Tannenzapfen-Tünneff gefüllt, hat Dirk nun ein Einsehen gehabt und dem Kasten ein zweites Leben ermöglicht. Upcycling heißt das ja in Neudeutsch. Wie sagte ein Kind auf der Nistkasten-Bauaktion vor zwei Wochen so schön: Solche Dinger stehen ja in jedem zweiten Garten aber nie ist was drin. Das stimmt. Leider. Aber das kann man ändern. Danke an Dirk und Irene für diese tolle Aktion.
Keine Ahnung, ob jemand von euch bei der diesjährigen Krötenzählaktion dabei war aber wenn, dann auf alle Fälle allerherzlichsten Dank. Jenny hat die Aktion für dieses Jahr für beendet erklärt und erneut einen extremen Rückgang an Individuen vermerkt. Dieses Jahr wurden 135 Kröten, 3 Frösche und 4 Molche eingesammelt und über die Straße getragen. Das waren schon mal deutlichst mehr. Der Verlust von Lebensräumen ist da ein ganz großes Thema und leider steht zu befürchten, dass die Stadt Buchholz den Aufbau des Zaunes im nächsten Jahr einstellen wird. Da ist Eigeninitiative gefragt und ich werde im nächsten Jahr ordentlich dafür trommeln. Auch im Moordamm in Seppensen ist eine "Wanderstrecke" mit viel zu viel toten Tieren auf der Straße. Das ist ein Trauerspiel und auch wir werden wir für das Aufstellen eines Zaunes plädieren.
Viele Grüße von der Wegwerfgesellschaft. Zum Glück gibt es Leute wie Moni, Melanie und Ann-Kathrin (und hoffentlich auch noch andere), die nicht nur regelmäßig selber Müll sammeln gehen sondern
auch ihren Kindern beibringen, dass man nichts einfach in die Rabatten schmeißt.
Spaß machen kann es in Gesellschaft. Am 22. April findet die diesjährige Aktion "Sauberer Ort" in Holm-Seppensen statt. Treffen ist um 11 Uhr am Pavillon am Bahnhof.
So, und jetzt was Schönes. Das Saatgut-Team (Christiane und Walburga) ist nun um Britta und Ann-Kathrin verstärkt und hat "geliefert". Und wie! Richtig richtig gut geworden und wahrlich eine Augenweide. Damit ist die Saison für den "Samenspender" eröffnet. Wir hoffen auf gute Resonanz und dem Team viel Freude und kreative Ideen. Ihr seid super, Mädels.
19.03.2023
Es ist Frühling geworden. Und mit der Kraft der Sonne kommt auch wieder neue Hoffnung, neue Energie und Lebensfreude. Einen super Start in die Wildbienen-Saison konnten wir letzte Woche im Rahmen
einer Pocket Church-Veranstaltung der Evangelischen Jugend Buchholz hinlegen. Die Diakonin Isabelle Willemsen hat Dirk und mir die Möglichkeit gegeben 20 Kindern zu kleinen Nisthilfenbaumeistern
auszubilden und mit Basiswissen über unsere summenden Nachbarn zu versorgen. Hoffentlich sind die bestehenden Ängste genommen und mit einem Info-Brief an die Eltern und einer selbgestalteten
Nisthilfe zogen alle zufrieden nach Hause. Wir hoffen auf viele blühende Gärten, damit die Kinder auch was zu Gucken und ein entsprechendes Erfolgserlebnis haben. Achja, und kräftig Löcher wurden
auch gebohrt als Gemeinschaftsbeitrag für eine neue Nisthilfe direkt vor der Kirche. Für viele Kinder, die noch nie eine Bohrmaschinen in der Hand hatten, definitiv eines der Highlights. Daumen
hoch für Super-Isi und ihr tolles Team aus hochmotivierten jungen Leuten, die den Kindern einen schönen Nachmittag bereitet haben.
Nachdem man den Glauben an die Existenz des Frühlings schon fast verloren hatte (nur fast), kam er nun dieses Wochenende endlich mit heraushängender Zunge um die Ecke geschossen. Die Krokusse bogen sich unter den Bienen, erste Hummelköniginnen und quietschegelbe Zitronenfalter bereicherten die Aussicht - Weiden, Kornelkirschen - alles was ein reichliches Pollenangebot hat, wurde umsummt, dass es nur so dröhnte. Auch wenn die nächsten Tage regnerisch werden (was für die Natur definitiv ein Segen ist) - die frostigen Nächte sind wohl durch und die Beete können guten Gewissens abgeräumt werden. Da hilft nur noch "beeten".
12.11.2022
Am Mittwochabend, den 09.11. wurde im Fachausschuss für Stadtentwicklung, Umwelt, Klimaschutz, Mobilität über die Beschlussvorlage zur Bebauungsplanänderung "unserer Wiese" mit dahinterliegendem
Wald diskutiert und eine Empfehlung an den Verwaltungsausschuß ausgesprochen, der dann am 24.11.2022 darüber zu entscheiden hat. Geladen war auch unser Ortsrat. Herr Unger (CDU) und Herr Dammann
(SPD) haben ihre Standpunkte dargelegt, die in der Sache weitestgehend übereinstimmend waren. Beide zeigten sich überrascht, über die sehr kurzfristige Information zur geplanten Wohnbebauung auf
der Streuobstwiese und haben ihre Zustimmung hierzu nicht erteilt. Die restlichen Punkte des Bebauungsplans wurden nicht in Frage gestellt. Auch haben sich weder die Grünen noch die FDP zu dieser
Thematik geäußert. Hier noch einmal die Übersicht.
Es stellte sich in der Diskussion heraus, dass die Fläche der Streuobstwiese für die Feuerwehr alleine viel zu groß ist. Die von Herrn Röhse schriftlich (Mail vom 22.03.22) getroffene Aussage, es
werde alles dafür getan, eine möglichst eingriffsarme Planung durchzuführen, lässt sich so nicht halten, denn es wurde uns erläutert, dass es leider nicht möglich sei, die von der Feuerwehr nicht
genutzte Fläche einfach so sein zu lassen. Brachflächen oder einfach nur Wiese - das kommt nicht in Frage. Versteht das jemand?
Nun denn, jedenfalls hat die Stadt Buchholz gleich Nägel mit Köpfen gemacht und die Wiese incl. der Blühflächen weggemäht und gemulcht. Nicht gut für die dort überwinternden Insekten. Das weiß
selbst die Stadt mittlerweile sehr gut. Wir werden weiter beobachten, welche Entscheidungen nun bzgl. der Fläche getroffen werden und berichten.
Wir stellen fest: Die Stadt Buchholz ist keine Stadt, die sich für Umweltbelange einsetzt. Die Stadt Buchholz ist keine Stadt, die offen und transparent kommuniziert. Wir hatten für eine gewisse
Zeit die Hoffnung mit der Stadt zusammen etwas für Natur und Insekten innerorts zu bewirken. Leider Fehlanzeige. Es geht uns ja aber um die Sache und zu tun gibt es genug. Ich hoffe, ihr mögt
noch.
07.11.2022
So, das hätten wir. Wir haben die Wiese am Tostedter Weg geräumt. Die neue Beschlussvorlage der Stadt Buchholz sieht neben der geplanten Feuerwehr auch eine Bebauung der Streuobstwiese mit
Stadtvillen vor. Da die Stadt diese Einnahmen höchstwahrscheinlich schon verplant hat, müssen wir damit rechnen, dass es so kommen wird. Unsere Nisthilfe hat einen neuen Platz auf dem Friedhof
Seppensen gefunden. Das Team um Michi, Leonhardt, Vincent, Dirk, Marco und Uwe hat zügig und erschütterungsfrei umgesiedelt. Herr Söller hat dort in einem kurzfristig anberaumten Vor-Ort-Termin
einem schönen sonnigen Platz zugestimmt. Publikumsverkehr ist dort leider nicht so viel aber Dirk und Irene wissen zu berichten, dass die (nunmehr) vier Nisthilfen auf dem wunderbar bepflanzten
Friedhof sich erstens bei Wildbienen großer Beliebtheit erfeuen und zweitens bei Friedhofsbesuchern großes Interesse und auch Freude hervorrufen.
Christiane hat die Pflanzgruppe super angeleitet und zack war das, was ausgebuddelt wurde mit guter Erde, Dünger und Bodenaktivator versehen auch schon an anderer Stelle wieder eingebuddelt. Auch Marcus' Apfelbaum hat einen neuen Platz gefunden und wirkte ganz zufrieden. Jonas hat das Gießen übernommen. Runde Sache. Walburgas Plakate wurden nach wenigen Minuten Opfer eines Polizeieinsatzes (dass wir das noch erleben durften); hängen nun aber bei Marcus auf Privatgelände. Ende Gelände. Danke an alle. Ihr seid toll.
22.10.2022
Was haben wir uns alle doch vermisst! Und zum Glück noch wiedererkannt. Die Rückschläge und die drückende Schwere der Geschehnisse diesen Jahres haben alles wie in Blei gegossen fühlen lassen. Da
war es einfach herrlich bei schönem klaren Herbstwetter an exponierten Stellen in unserem Ort mit viel Gesabbel und Gekicher tausende von Wildkrokussen, Strahlenanemonen und Wildtulpen in
frühlingsfrischen Farben zu verbuddeln. Einfach mal an was Schönes denken und dabei noch Gutes tun. Hinterher gab es viel zu viel viel zu leckeren Kuchen und Aufwind für kommende Zeiten. Wir
machen weiter. Fertig.
28.08.2022
Der Anfang ist gemacht. Heute haben Uwe und ich Baumpatenschilder aufgehängt für die durch die anhaltende Dürre der letzen Jahre schwer gebeutelten Schwedischen Mehlbeeren. Alle anliegenden
Gewerke der Buchholzer Landstraße (REWE, Art of Hair, Fahrradschloss und Halong Bay) haben sofort und ohne mit der Wimper zu zucken auf unsere Anfrage zugesagt, sich um die Wasserversorgung der
vor den Läden stehenden Bäume zu übernehmen. Das ist wunderbar. Um die Bäume steht es nämlich schlecht und das will etwas heißen, denn diese Baumart gilt als außerordentlich
trockenheitsresistent. Die mit dem Prinzip der Tröpfchenbewässung Wasser abgebenden Säcke wurden vom Bauamt zur Verfügung gestellt und von uns an die Bäume gebracht (wir hoffen auf Nachschub);
das Gießen kann die Stadt nicht leisten. Da jetzt in die Diskussion zu gehen - warum und weshalb - ist müßig und hilft den Bäumen wenig. Besonders toll: Alexandra und Christian als Anwohner haben
schon mal auf eigene Faust losgelegt und zwar mit Brauchwasser aus der Wohnung!!!! Wie das geht? Ich zitiere hier mal Alexandra, die ich natürlich gleich gefragt habe:
Im Haushalt sammeln wir so:
Beim Abwaschen von Obst und Gemüse steht einfach eine große Schüssel in der Spüle. Ich mache es oft so, dass ich direkt wenn ich einkaufen war, alles abwasche,
dann lohnt sich auch die aufgefangene Menge und ich kann damit direkt gießen gehen. Die Schüssel in der Spüle ist auch super, wenn man z.B. nur schnell einen Putzlappen nass machen möchte. Das
sonst verlorene Wasser geht direkt in die Auffangschüssel.
Das gilt so auch für das Waschbecken im Bad, dort kann z.B. das Wasser vom Anfeuchten der Zahnbürste aufgefangen werden, ...
Sehr effektiv (aber auch etwas umständlich) ist das Auffangen von Wasser in der Dusche. Mein Partner duscht z.B. lieber warm. Das heißt, bis das Wasser warm
ist, fängt er das kalte Wasser in einer Schüssel auf, danach stellt er die Schüssel aus der Dusche und duscht normal weiter. Da kommt echt viel zusammen. Man kann auch das Wasser vom ersten
Abduschen (also ohne Seife) zum Gießen nutzen. Uns ist allerdings bewusst, dass das wohl für die meisten zu extrem ist, wir haben aber kein Problem
damit und unseren Pflanzen geht es auch super. :)
Vielleicht sind da ja für euch Anregungen dabei - zum Nachdenken über unseren Wasserverbrauch regt das allemal an. Tausend Dank!!
Wir hoffen sehr, dass wir für die Bäume, die noch keine Lebensretter gefunden haben, Paten finden und wir hoffen genauso sehr, dass die Bäume durchkommen. Die Zeiten werden wahrscheinlich nicht
besser. Darauf müssen wir uns einstellen und ohne Bäume .......????
Das es hirnrissig ist, für einen grünen Rasen zu sorgen, wenn im Hintergrund die Sträucher und Bäume den Löffeln abgeben, brauch ich euch allen ja nicht erzählen. Wir hoffen auf Nachahmung und volle Unterstützung.
22.08.2022
Eigentlich ist Sommer. Freibad, Pommes, Wassereis und auch mal Langeweile. So war das früher. Im Moment knallt einem alles um die Ohren und die Erde brennt. Ist es gut, dass wir so extreme
Meister des Verdrängens geworden sind (Selbstschutz) oder wird uns das bald fürchterlich auf die Füße fallen? Ich habe mir etliche "Nur-gute-Nachrichten-Apps" runtergeladen, um nicht zu
verzweifeln.
Ist es eine gute Nachricht, dass wir jetzt häufiger den Kolibri der Nachtfalter - das zauberhafte Taubenschwänzchen zu Gesicht bekommen? Meist auch am Tage aktiv wurde wieder ein Exemplar von
Walburga gesichtet, das sich am Nektar der Flammenblumen (Phlox) einen genehmigt hat. Man kann man sich vor Entzücken eigentlich gar nicht mehr einkriegen.
Die Heide blüht, die Bienen haben starke Völker, die sich nun langsam auf die Überwinterung vorbereiten . Es ist die Zeit der Heupferde und überall (wo es noch feucht ist) hüpfenden Frösche und Kröten. Es ist auch die Zeit des Samen-Sammelns. Viele Pflanzen haben nun trockene Früchte ausgebildet, mit denen man nach entsprechender Vorbereitung des Bodens (feinkrümeliges Saatbett / unkrautfrei) bis Ende September lückige Stellen in den Beeten gut auffüllen kann. Auch für den hoffentlich Anfang Oktober stattfindenden Saatgut- und Staudentauschmarkt kann schon gesammelt und eingetütet werden. Termin folgt. Aber Oktober ist noch ein bißchen hin. Weiterhin noch schöne Sommertage.
10.07.2022
Ein langhegter Wunsch wurde endlich wahr. Gestern hat uns Holger - der kleine Ackerdieb - auf ganz vortreffliche Weise in die Kunst des Sensen eingewiesen. Selbst ich kann es jetzt halbwegs. Die
anderen erwiesen sich als Naturtalente. Vielen herzlichen Dank an Holger für die Ruhe und die unglaublich anschauliche Art der Wissensvermittlung. An dir ist ein wahrer Lehrer verloren
gegangen.
Warum wir das machen? Weil wir es satt haben, zuzugucken, wie die Kreiselmäher sich todbringend durch die Wiesen arbeiten und eine Spur der Verwüstung hinter sich lassen. Die Sense, so sehr sie
auch mit dem Tod verknüpft ist (Man sagte früher: Herein, wenn's kein Schnitter ist. Erst später wurde dann der Schneider draußen gelassen.), ist doch als Mähwerkzeug sehr viel lebensbejahender
als alles andere. Die Insekten werden es uns danken, besonders wenn wir nicht alles auf einmal wegsensen. Tatsächlich sind gute Sensen im Moment nicht zu kriegen - ausverkauft. Das ist ja aber
auch ein Zeichen, dass diese alte Technik eine Renaissance erlebt. Wenn jemand vielleicht noch eine alte Sense irgendwo im Schuppen hat, bitte gerne melden. Dengeln und schärfen - das können wir
jetzt.
19.06.2022
Seit Tagen liegt ziemlich viel Juni in der Luft. Die Sonne scheint, das erste Heu wird eingefahren, die Bienen wollen schwärmen und die Wiesen blühen, da wo man sie lässt.
Leider ist der Boden bei uns so backsteintrocken, dass Elli und ich bei der Bodenbearbeitung des Apothekergärtchens Muskelkater bekommen haben. Dennoch haben wir uns tapfer durchgeplackt und am Freitag jede Menge neuer Stauden gesetzt. Eine Anwohnerin fand das so schön, dass Sie uns mit Keksen beschenkt hat. Danke für diese rührende Wertschätzung. Annett, die das Wässern in den nächsten Tagen übernehem wird, kriegt welche ab. Versprochen. Auch die Bepflanzung der Ortsmitte steht schön in Blüte und kommt dank vorausschauender Planung mit der Trockenheit relativ gut zurecht. Wenn jetzt noch das von der Stadt Buchholz zugesagte Mulchmaterial kommt, sind wir hoffnungsfroh, dass die Pflanzen diesen Sommer überleben.
Regen fehlt mal wieder und zwar als langanhaltender Landregen, damit der Boden wenigstens den Hauch einer Chance bekommt, die Feuchtigkeit aufzunehmen.In Brandenburg wurden gestern hunderte
Menschen wegen der dortigen Waldbrände evakuiert; das Trink- und Gießwasser ist in einigen Bereichen der Region dort schon seit April rationiert.In Baden-Württemberg gingen die Temperaturen
deutlich über 30 Grad.
Zwei, die sich schon länger darüber Gedanken machen, dass die herkömmliche Art der Gärtnerei keine Zukunft hat, sind Holger und Ilka.
Das Stichwort ist Permakultur. Hier geht es
in erster Linie um einen respektvollen Umgang mit der Natur; um ein Arbeiten mit ihr und nicht gegen sie. Wir reden hier also über eine Philosophie, nicht über eine weitere Arbeitsmethode. Der
Boden wird nicht gefräst oder gepflügt, um die Bodenlebewesen nicht zu beeinträchtigen / zerstören. Die Lockerung des Bodens erfolgt über Pflanzen und Tiere, denen über konsequentes Mulchen
weltbeste Lebensbedingungen geschaffen werden. Die Inspiration kommt also ebenfalls aus der Natur selbst.
Wie das alles so funktioniert, haben wir uns im Rahmen eines kleinen Betriebsausfluges beim kleinen Ackerdieb vor Ort angeschaut. Holger, der so sehr für seine Sache brennt, dass er praktisch zwei Stunden dauergeleuchtet hat, hat uns
eine tolle Einführung in die Thematik gegeben. Auf 3,5 Hektar zwischen dem Bossardtempel und Asendorf hat sich seit Beginn des Projektes schon Unglaubliches entwickelt. Mitten zwischen
konventionell genutzten Feldern liegt eine Oase, auf der Feldlerchen brüten, die Schwalben den Lehm für ihre Nester holen, Teiche, Totholz und Steinhaufen Lebensraum für Reptilien, Amphibien und
Insekten bieten, Gemüse und Wildpflanzen gedeihen und viele Beete im Entstehen sind. Hoch aufgeschichtete Hackschnitzel werden mit einer Schicht Lehm und einer Schicht Erde abgedeckt. Darauf
gepflanzte Lupinen holen durch ihre tiefen Wurzeln Nährstoffe in die oberen Schichten. Feuchtigkeit kann sich wunderbar in dieser hohen Mulchschicht halten. So entsteht ein idealer Boden , der
Gießen nicht mehr notwendig macht. Hier wird der Natur etwas zurückgegeben und sie dankt es sofort.
Danke, lieber Holger, für diesen tollen Nachmittag. Wir kommen wieder.
Abgesehen davon, dass wir uns immer schon für die "herrlich Verrückten" (wie Dirk sagt) interessieren, sind wir auch auf der Suche nach einer geeigneten Fläche so dicht es geht bei Holm-Seppensen, um ein ähnliches Acker- und Wiesen-Projekt zu starten. Die uns von der Stadt zugewiesenen Flächen werden vielleicht bald das gleiche Schicksal wie die Streuobstwiese haben - wir brauchen also dringend einen neuen Plan. Und wie hat Ann-Kathrin so schön gesagt: Jetzt ist die Zeit für etwas Größeres. Think big sozusagen. Wir wollen einen eigenen ACKER!!
21.05.2022
Heute ist der Internationale Tag der Biodiversität. Durchaus eine gute Gelegenheit uns mal leicht auf die Schulter zu klopfen. Die gestrige Nisthilfenrunde mit Dirk hat gezeigt, dass von Jahr zu
Jahr immer mehr Röhren besiedelt werden. Die possierlichen Parasiten sind auch schon am Start, wie man an dem unten links abgebildeten Trauerschweber sehen kann. Aber so funktioniert Vielfalt nun
mal. Alles hat seinen Platz und seine Berechtigung. Der Regen der letzten Tage hat Gutes getan. Die Wiesenmargeriten sind schon am blühen und viele andere Pflanzen stehen in den Startlöchern.
Jedoch nicht überall.Unsere beiden neu eingesäten Flächen auf dem Seppensener Friedhof und am Seppensener Mühlenweg keimen noch nicht, da es an Wasser gemangelt hat. Die Wiesen am Eidigweg und am
Montessori-Kindergarten vergrasen, da der Boden zu fett und zu feucht ist und wir permanent pflegen müssten. Der Aufwand ist zu hoch und daher wollen wir die Flächen "offiziell" rausnehmen aus
der Blühkarte der Stadt Buchholz. Zum weiteren Vorgehen berufen wir ein Treffen ein. Dieses Jahr wollen wir uns einfach mal auf uns selbst besinnen und unsere Gärten oder eigenen kleinen Projekte
nach vorne bringen. Arbeit gibt es genug und alles, was man tut, soll man mit Liebe tun. Nicht wahr.
08.04.2022
Liebe Leute, wir können einen Schlußstrich ziehen unter unseren Kampf gegen die Buchholzer Windmühlen. Aber - wie wir uns am Dienstag in der Teambesprechung einig waren - GUT, dass wir es gemacht
haben. Der Stadtrat hat am 28.03., wenn auch mit Gegenstimmen der Buchholzer Liste (DANKE für die mutmachende Unterstützung), für den Feuerwehrstandort am Tostedter Weg gestimmt und damit ist der
Drops gelutscht. Sabine und ich haben abschließend heute früh zusammen mit Grit Weiland einen USB-Stick mit den 1768 Unterschriften der Menschen, die sich für den Erhalt der Streuobstwiese
ausgesprochen haben, an den Bürgermeister überreicht. Leider war keiner aus Johannesburg dabei (Insider) aber dafür an die 1100 Stimmen aus dem Raum Buchholz. Ein deutliches Signal, wie wir
finden.
Danke an alle, die fleißig Flyer verteilt und sich sonstwie eingebracht haben. Aufstand ist immer kräftezehrend. Wir hätten uns sicher mehr Unterstützung für die Ausschuss- und Ratssitzung
gewünscht, aber es gab ja eigentlich keine Hoffnung auf Erfolg. Und mit dem Ortsbürgermeister von Holm-Seppensen haben wir uns auch überworfen. Schließlich sind wir Lügner und Betrüger, leben
aber zum Glück in einer Demokratie und müssen niemanden um Erlaubnis fragen, eine Petition ins Leben zu rufen. Was wir auf alle Fälle erreicht haben, ist eine große Öffentlichkeitswirksamkeit und
ich denke, es wird hoffentlich sehr genau hingeguckt, wie die Bebauung der Streuobstwiese vonstatten gehen und wie die Gestaltung der Ausgleichsfläche laufen wird. In der Vergangenheit hat sich
die Stadt ja nicht mit Ruhm bekleckert, was die Pflege solcher Flächen angeht. Mal sehen, ob es in der Zukunft besser laufen wird. Deswegen haben wir Herrn Röhse auch noch einmal unser tolles
Banner "Insektenfreundliche Stadt Buchholz" gezeigt, was man aus diversen Gründen leider immer noch nicht aufhängen kann. Ob dieser Tag noch mal kommen wird? Wir werden sehen.
Wie läuft es weiter in unserem Projekt? Wir werden noch dieses Jahr die Pflege der Fläche am Tostedter Weg auslaufen lassen. Für die Wildbienen in der Nisthilfe muss eine neue Heimat gefunden
werden. Dazu gibt es Ideen, über die wir bald berichten werden. Die Durchführung der Schmetterlingszählungen für das Helmholtz-Institut wird auf den Seppensener Friedhof verlegt. Die Wildrosen
und Sträucher brauchen ein neues Zuhause, auch einen selbstgepflanzten Apfelbaum werden wir umsiedeln. Grundsätzlich werden wir unseren Schwerpunkt auf die Gärten und vor allem auf den Bereich
Umweltbildung legen, denn was sich da in den Diskussionen der letzten Woche für Abgründe aufgetan haben - hossa!
Abschließend wünschen wir allen lieben Menschen den Mut und die Entschlossenheit für ihre Überzeugung einzustehen. Wer sich nicht wehrt, lebt verkehrt. Achso - und der Krötenprinz ist in die
Bildergalerie gehüpft als ein positives Signal. Es gibt noch Kröten!! Und küssen lohnt sich grundsätzlich immer.